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Cyanogenbromid
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Cyanogenbromid

Synonyme: Bromcyanid, Cyanobromid, Bromcyan
Chemische Formel: BrCN
Molekulargewicht: 105.9
CAS-Nr.: 506-68-3
RTECS-Nr.: GT2100000
UN-Nr.: 1889
EU-Nr.: 006-007-00-5
EINECS-Nr.: 208-051-2
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Schädlich für die Umwelt, vor allem für Fische. Die Substanz darf aufgrund ihrer Persistenz unter KEINEN Umständen in die Umwelt gelangen! Stark wassergefährdend (WGK 3). Meeresschadstoff.
EU Einstufung: T+
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Zusatzgefahren: 8, UN Verpackungsgruppe: I
R-Sätze: 26/27/28-32
S-Sätze: (1/2-)7-28-29-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV nicht festgelegt (ACGIH 1993/94). MAK als CN: - ppm; 5 (E) mg/m3; II,1; H (1997)
Siedepunkt: 61 - 62 °C
Schmelzpunkt: 52 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 2.0
Löslichkeit in Wasser: Löslich, Zersetzung

Eigenschaften: Die farblosen Kristalle sind nicht brennbar und haben einen stechenden Geruch. Der Dampf ist schwerer als Luft. Beim Erhitzen oder bei einem Kontakt mit Säuren zersetzt sich der Stoff und bildet dabei brennbare, korrosive und sehr toxische Dämpfe (Bromwasserstoff, Cyanwasserstoff). Mit Wasser und Wasserdampf erfolgt eine langsame Reaktion mit einer Bildung von brennbaren, korrosiven, sehr toxischen Dämpfen (Bromwasserstoff, Cyanwasserstoff). Das verunreinigte Handelsprodukt ist nicht stabil und kann leicht explodieren.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden, wirkt tränenreizend sowie ätzend auf die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es sehr schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. An den Augen kommt es zu Verätzungen, Schmerzen, Rötungen und Verbrennungen. Auf der Haut verursacht der Stoff Rötungen, Schmerzen und eine Blasenbildung. Nach einer oralen oder inhalativen Aufnahme zeigt der Patient Übelkeit, Erbrechen, Verätzungen, abdominelle Krämpfe, ein brennendes Gefühl, Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrung, muskuläre Krämpfe, eine Dyspnoe und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Nach einer wiederholten oder länger andauernden Einwirkung sind Schädigungen der Schilddrüse (Schilddrüsenvergrößerung) möglich.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 02. November 2007

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