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3-Chloranilin
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3-Chloranilin

Synonyme: 1-Amino-3-chlorbenzol, 3-Chlorbenzolamin, Orange GC Base
Chemische Formel: (C6H4)Cl(NH2)
Molekulargewicht: 127.6
CAS-Nr.: 108-42-9
RTECS-Nr.: BX0350000
UN-Nr.: 2019
EU-Nr.: 612-010-00-8
EINECS-Nr.: 203-581-0
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren:  Schädlich für die Umwelt, vor allem für Wasser. Wassergefährdend (WGK 2).
EU Einstufung: T, N
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 23/24/25-33-50/53
S-Sätze: (1/2-)28-36/37-45-60-61
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV nicht festgelegt (ACGIH 1993/94). MAK: Bewertungsgrundlage unzureichend (1997)
Siedepunkt (Zersetzung): 230 °C
Schmelzpunkt: -10 °C
Flammpunkt: c.c. 118 °C
Selbstentzündungstemperatur: > 540 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.216
Löslichkeit in Wasser: Gering

Eigenschaften: Die brennbare, farblose bis gelbe Flüssigkeit hat einen charakteristischen Geruch und verfärbt sich bei einem Kontakt mit der Luft dunkel. Beim Verbrennen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei korrosive, toxische Dämpfe (Chlorwasserstoff, Stickoxide). In einer wässrigen Lösung ist der Stoff eine schwache Säure. Mit Oxidationsmitteln erfolgt eine heftige Reaktion. Dabei besteht immer akute Brand- und Explosionsgefahr. Normalerweise ist der Stoff mit 0,1 % Hydrazinhydrat stabilisiert.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden. Eine Einwirkung auf die Augen ist an einer Rötung, Schmerzen und Verbrennungen zu erkennen. Wirkung auf die Augen ist an Rötungen, Schmerzen und Verbrennungen zu erkennen. Auf der Haut kommt es zu einer Rötung und einem brennenden Gefühl. Eine inhalative oder orale Aufnahme führt zu Übelkeit, Erbrechen, abdominellen Schmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, eine generelle Zyanose, eine Dyspnoe und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. Bereits nach kurzen Einwirkungen kann die Leber und die Nieren geschädigt werden. Die Einwirkung des Stoffes kann letal enden. Alle Symptome können erst nach einer Latenzzeit auftreten. Nach einer wiederholten oder länger andauernden Einwirkung kann das blutbildende System (Methämoglobinämie) geschädigt werden. Der Genuss von Alkohol verstärkt die toxische Wirkung.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Bei dem Auftreten einer Methämoglobinbildung ist der Einsatz von Toloniumchlorid auch präklinisch erforderlich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss das Atemschutzgerät mindestens einen A / P2-Filter haben.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 02. November 2007

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