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Chloressigsaeure
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Chloressigsaeure

Synonyme: Monochloressigsäure, MCA
Chemische Formel: ClCH2COOH
Molekulargewicht: 94.5
CAS-Nr.: 79-11-8
RTECS-Nr.: AF8575000
UN-Nr.: 1751
EU-Nr.: 607-003-00-1
EINECS-Nr.: 201-178-4
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Wassergefährdend (WGK 2).
EU Einstufung: T+, N
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Zusatzgefahren: 8, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 25-34-50
S-Sätze: (1/2-)23-37-45-61
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV nicht festgelegt (ACGIH 1993/94). MAK-Wert nicht festgelegt (1997)
Siedepunkt: 189 °C
Schmelzpunkt: ca. 57 °C; Schmelzpunkte der alpha-Form: 63 °C, der beta-Form: 56 °C, der gamma-Form: 53 °C
Flammpunkt: 126 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.6
Löslichkeit in Wasser: Gut
Explosionsgrenzen, Vol% in Luft: 8.0 - ?

Eigenschaften: Die brennbaren, farblosen Kristalle haben einen stechenden Geruch. Beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei korrosive, sehr toxische Dämpfe (Chlorwasserstoff, Phosgen). In einer wässrigen Lösung ist der Stoff korrosiv und eine starke Säure, die heftig mit Basen reagiert.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und ätzt die Haut, die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20°C kommt es langsam zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Einwirkung auf die Augen und / oder die Haut ist an einer Rötung, Schmerzen, Verätzungen und schweren Verbrennungen zu erkennen. Auf der Haut kommt es zu einer Blasenbildung. Nach einer oralen Aufnahme zeigt der Patient Verätzungen, ein brennendes Gefühl, abdominelle Krämpfe und Kreislaufstörungen bis zum Kollaps. Eine inhalative Aufnahme verursacht Halsschmerzen, ein brennendes Gefühl, Verätzungen, einen Husten und eine Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Bereits nach kurzen Einwirkungen sind Schädigungen der Nieren, des Herz-Kreislauf-Systems und des zentralen Nervensystems möglich. Alle Symptome können erst nach einer Latenzzeit auftreten.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss das Atemschutzgerät mindestens einen P2-Filter haben.

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Stand: 02. November 2007

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