Adonis vernalis L. Namen:
Frühlings-Adonisröschen, Ackerröschen, Adoniskraut, Adonisröschen,
Braunmägdlein, Frühlingsteufelsauge, Nieswurz, Teufelsauge, Ziegenblume.
Familie: Hahnenfußgewächs (Ranunculaceae)
Beschreibung: Adonis vernalis ist eine
ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Höhe von 10-40 cm und steht unter
Naturschutz. Die zarten saftgrünen Blätter stehen wechselständig am Stengel und
sind drei-vierfach gefiedert. Die großen goldgelben Blüten haben 10-20
Kronblätter und einen Durchmesser von 4-8 cm. Dicht gedrängte nussähnliche
Früchte bilden den Fruchtstand.
Blütezeit:
April - Juni
Vorkommen: Die Pflanze ist in Südosteuropa
beheimatet und tritt in Mitteleuropa nur selten auf. Sie ist auf Steppenheiden,
sonnigen Hügeln, Abhängen und in Kiefernwäldern zu finden.
Wirkstoffe: In der Pflanze sind herzwirksame
Glykoside vom Typ der Cardenolide, k-Strophantin, Strophanthidin, Adonitoxin und
ca. 20 weitere Glykoside enthalten. In den Blättern sind ungefähr 1 % der
Glykoside enthalten, in den Wurzeln weniger. Der Glykosidgehalt in der Pflanze
kann selbst an einem Standort sehr variieren. Die LD50 beträgt bei
einer Katze 0,191 mg/kg an Adonitoxin. 5 mg Adonitoxin wirken intravenös
appliziert letal.
Giftige Teile: Die ganze Pflanze ist stark giftig. Wirkung: Die ersten Anzeichen einer Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöen und Magenschmerzen. Die Magenschmerzen werden durch eine Reizung des Magen-Darm-Kanals hervorgerufen. 2 g der Blätter wirken schon giftig und führen zu einer Erweiterung der Koronargefäße. Sie wirken leicht sedativ und diuretisch. Der Vergiftete zeigt die typischen Anzeichen einer Digitaliswirkung, die sich milder darstellen als bei dem viel toxischeren roten Fingerhut (Digitalis purpurea L.) . Vergiftungen durch diese Pflanze sind relativ selten zu erwarten. Maßnahmen: Die Verabreichung von medizinischer Kohle ist die primäre Maßnahme. Bei dem digitalisähnlichen Verlauf der Vergiftung ist die Bereithaltung eines Herzschrittmachers erforderlich. Bei ventrikulären Extrasystolen kann dem Patienten Lidocain, bei Bradykardien Atropin oder Orciprenalin appliziert werden. Mit Vorsicht sind Substanzen wie ß-Rezeptorenblocker, Procainamid, Chinidin und Ajmalin zu betrachten und sollten bei diesem Vergiftungstyp nicht verabreicht werden. |