Galium odoratum (L.) Scop.
Synonym:
Asperula odorata L.
Namen: Waldmeister, Gliedkraut, Herzfreund, Leberkraut, Maiblume, Maichrut, Maikraut, Möösch, Teekraut, Waldtee. Beschreibung: Die mehrjährige Pflanze wird 10 - 30 cm hoch. An dem relativ dünnen, vierkantigen Stengel befinden sich die lanzettlichen Blätter. Sie sind breiter als 0,5 cm und stehen in Quirlen zu 6 - 9. Die Blüten haben eine reinweiße Farbe und treten in rispigen Blütenständen auf. Die Blütenkrone besitzt eine deutliche Röhre, ausgebreitete Kreuzzipfel und wird 6 - 7 mm lang. Die Samen sind hakig-borstig. Blütezeit: März - Mai Vorkommen: Galium odoratum ist in Mittel- und Nordeuropa bis Sibirien heimisch. Die bevorzugten Standorte sind Buchenwälder und Gebüsche. Dort steht die Pflanze häufig in dichten Beständen. Wirkstoffe: Cumarine, Asperulosid, Monotropein, Gerbstoffe, Bitterstoffe und noch weitere Glykoside. Giftige Teile: Die ganze Pflanze ist schwach giftig. Wirkung: Cumarin steht in dem Verdacht, eine mutagene oder sogar karzinogene Wirkung zu haben. Es erweitert die peripheren Gefäße, verringert die Blutgerinnungsfähigkeit und führt zu inneren Blutungen. Cumarin wurde früher als Rattengift benutzt. Als weitere Symptome sind Kopfschmerzen und Bewusstseinsstörungen zu erkennen. Klinisch kann durch Cumarin bei wiederholter Anwendung eine Leberschädigung festgestellt werden. Nach dem Genus von Maibowle kann es durch das Cumarin zu heftigen Kopfschmerzen kommen. Wegen der Wirkung von Cumarin ist die Zubereitung einer Bowle mit Waldmeister unbedingt zu unterlassen (HILBER). ROTH empfiehlt für die Herstellung der Bowle nicht mehr als 3 g frisches Kraut, dies entspricht ca. 3 Pflanzen, pro Liter Bowle zu übergießen. Maßnahmen: Bei einer Vergiftung durch Waldmeister ist medizinischer Kohle zu geben. Die weitergehende Therapie sollte symptomatisch durchgeführt werden. |