Catharanthus roseus (L.) G. Don Synonym:
Lochnera rosea (L.) Rchb.; Vinca rosea L.
Name: Madagaskar-Immergrün
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) Beschreibung: Der immergrüne und niederliegende Halbstrauch erreicht eine Höhe von 15 - 60 cm. An den ästig verzweigten, stielrunden und kahlen Spross stehen die deutlich gestielten Blätter. Sie haben eine Länge von 3 - 8 cm, ledrig, lanzettlich mit abgerundeter Spitze, die Oberseite ist dunkelgrün und glänzend während die Unterseite matt und heller gefärbt ist. Die blühenden Triebe stehen aufrecht. Die samthaarigen Blüten sind tellerartig ausgebreitet, haben eine weiße, rosarote, rote oder violette Farbe mit weißen Adern und stehen einzeln in den Blattachseln. Als Frucht entwickelt sich eine länglich walzige, zugespitzte Balgfrucht von einer Länge bis zu 4 cm mit 12 - 20 braunen Samen.
Blütezeit:
März - Oktober
Vorkommen: Die Heimat ist Madagaskar und tritt
heute in den Tropen als Zierpflanze auf. Dort ist sie aber auch verwildert zu
finden. In den Vereinigten Staaten von Amerika und in den Balkanländern ist
diese Pflanze kultiviert. Bei uns wird sie oft als Zier- und Topfpflanze
gehalten. Wirkstoffe: In der Pflanze sind über 60 Alkaloide isoliert worden, von denen Vindolin das Hauptalkaloid ist. Des weiteren kommen Catharanthin, Leurosin und Flavone vor. Vinca major
Giftige Teile: Die ganze Pflanze, vor allem die
Wurzeln sind stark giftig.
Wirkung: Vergiftungen mit der Pflanze stellen sich
durch Erbrechen, Fieber, neuromuskulären und vegetativen Störungen,
irreversibler Paresen und Atrophien sowie Apoplexie dar. Intoxikationen
entstehen auch durch das Eindringen von Pflanzenwirkstoffen durch eine
Verletzung der Haut, zum Beispiel einer Schnittwunde. Die Alkaloide der Pflanze sind
Mitosehemmer wie das Colchicin der
Herbstzeitlosen (Colchicum
autumnale L.), aber zehnmal so stark. Sie werden als Zytostatika in der
Medizin eingesetzt, haben aber erhebliche Nebenwirkungen bei einer Überdosierung
oder zu langer Behandlungszeit. Maßnahmen: Sofortige Verabreichung medizinischer Kohle ist die erste Hilfestellung. Bei dem Patienten ist für eine Wärmeerhaltung, einer Schockbehandlung und einer Sauerstoffgabe zu sorgen. Bei eventuell auftretenden Krämpfen kann Midazolam appliziert werden. Opiate und Opioide sind kontraindiziert. Unter Umständen kann eine Intubation mit anschließender Beatmung notwendig werden. |