Helleborus foetidus L.
Name:
Stinkende Nieswurz
Familie:
Hahnenfußgewächs (Ranunculaceae) Beschreibung: Die 30-50 cm hohe, ausdauernde Pflanze hat eine buschige Gestalt. Der verholzte Stengel ist von unten an mit 7-9 teiligen Blättern besetzt. Die unteren Blätter sind langgestielt, die oberen dagegen sind oval geformt und ganzrandig. Die Blüten stehen nickend bis glockenförmig zusammengeneigt und haben einen Durchmesser von 1-2 cm. Die 5 Kronenblätter haben eine grüne Farbe mit einem rotbraunem Rand. Als Frucht erscheint eine vielsamige Balgfrucht. Die ganze Pflanze verbreitet einen unangenehmen Geruch.
Blütezeit:
März - April
Vorkommen:
Die Pflanze ist in Südeuropa, Westeuropa und im südlichen Mitteleuropa heimisch.
Wirkstoffe:
Protoanemonin, Helleborin (Saponin), Helleborein (Glykosid), Aconitsäure und
weitere toxikologisch nicht bedeutsame Stoffe. In der Literatur gibt es sehr
abweichende Angaben über die Inhaltsstoffe.
Giftige Teile:
Alle Pflanzenteile sind sehr stark giftig. Die größte Konzentration der
Wirkstoffe ist in der Wurzel und in den Samen gefunden worden. Alle Gifte
bleiben beim Trocknen erhalten.
Wirkung:
Der Saft der Pflanze ruft auf der Haut und der Schleimhaut eine starke Reizung
mit Entzündungen und Blasenbildung hervor. Bei oraler Aufnahme kann es zu einer
Gastroenteritis mit Erbrechen, Durchfall und Magenschmerzen kommen. Schwindel,
Ohrensausen, Sehstörungen, vermehrter Speichelfluss, Koliken und Krämpfe sind
deutlichere Zeichen einer Vergiftung. Durch das Helleborein kann eine
digitalisähnliche Symptomatik mit Bradykardie, Arrhythmie, Mydriasis, zentraler
Erregung, Nierenstörungen bis zur Anurie und Lähmungen entstehen. Der Tod tritt
durch eine Atemlähmung ein.
Maßnahmen:
Bei einer Vergiftung mit Teilen der Pflanze sollte
medizinische Kohle
verabreicht werden. Bei Intoxikationen ohne Digitalis-Symptomatik wird rein
symptomatisch behandelt. Bei den |