Ulex europaeus L.
Name:
Stechginster
Beschreibung: Der stachelige Strauch wird 60 - 120 cm hoch. An der Unterseite der Äste befinden sich viele kleine Blätter, die pfriemlich zugezogen sind und deshalb stechen. Die Blüten sind gelb, bis 2 cm lang, stehen einzeln in den Blattachseln. Die Samen befinden sich in den zottig behaarte Hülsen. Blütezeit: April - Juli Vorkommen: Im Bereich des atlantischen Europas ist der Stechginster heimisch. In Deutschland ist er mittlerweile eingebürgert worden. Er ist in Eichen- und Föhrenwäldern, Heiden und Gärten anzutreffen. Wirkstoffe: Der Hauptwirkstoff ist das Cytisin, das in einem Gehalt von circa 1 % vorkommt. Des weiteren wird Anagyrin und in den jungen Zweigen Methylcytisin gefunden. Giftige Teile: Die Zweige und die Früchte sind stark giftig. Wirkung: Die Inhaltsstoffe wirken anfangs erregend auf das Zentralnervensystem, später aber lähmend. Nach einer Zeit zwischen ¼ bis zu einer Stunde kommt es zu einem Brennen im Mund- und Rachenraum, Übelkeit, starken Durst und einem zentral bedingten Erbrechen. Im Erbrochenen können blutige Anteile vorhanden sein. Zu Magen-Darm-Krämpfen kommen Schweißausbruch, Kopfschmerzen, Erregungszustände, Delirien und Mydriasis. Muskelzuckungen und Krämpfe sind weitere Anzeichen. Bei letalen Intoxikationen ist eine allgemeine Lähmung erkennbar. Der Tod tritt im Kreislaufkollaps durch eine Lähmung der Atmung ein. Maßnahmen: Sofortiges Verabreichung medizinischer Kohle ist sehr wichtig. Durch das oben angesprochene zentral bedingte Erbrechen werden relativ wenige Pflanzenteile aufgenommen. Deshalb ist die Mortalität, trotz der ernsten Prognose, sehr gering. Spasmolytika und Antiemetika sind ebenfalls indiziert. Bei Krämpfen können Benzodiazepine, wie Diazepam oder Midazolam, eingesetzt werden. Eine längere künstliche Beatmung hat sich bei den Vergiftungen bewährt. |