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Solanum tuberosum
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Intox Solanum tuberosum01

Solanum tuberosum L.

             

Namen: Kartoffel, Erdapfel, Erdbirne, Frundbirne, Kautüffel, Ketüffel.

Beschreibung: Die krautige, 40 - 120 cm hohe, Pflanze hat einen aufrechten, ästigen Stengel. An ihm befinden sich die fiederteiligen Blätter, wobei sich kleine und große Blättchen abwechseln. Die weißen oder violetten Blüten stehen in Wickeln, sind fünfzipflig und haben eine radförmige Blumenkrone. Als Frucht entwickeln sich grüne, ungefähr kirschgroße Beeren.

Blütezeit: Juni - Oktober

Früchte: August - September

Vorkommen: Die im 16. Jahrhundert von Chile eingeführte Pflanze ist weltweit kultiviert.

Wirkstoffe: Der Hauptwirkstoff ist Solanin. In den Beeren ist der Gehalt circa 1 %, in den Keimen circa 5 %, in den Blüten circa 0,7 %, in den Samen circa 0,25 % und im Kraut circa 0,5 %. Nicht nur die grünen Kartoffeln sind giftig, sondern auch die "Augen" und Keime der Kartoffel zeigen durch eine Lichteinwirkung und zu langer oder falscher Lagerung einen hohen Solaningehalt auf.

Giftige Teile: Alle oberirdischen Teile der Pflanze, vor allem grüne Kartoffeln, Beeren und die Keimlinge der Knollen, sind stark giftig.

Wirkung: Tödliche Vergiftungen durch die Pflanze sind sehr viel in der Literatur beschrieben worden. Beim Kochen werden die giftigen Alkaloide nicht inaktiviert, sondern sie gehen in das Kochwasser über. Nach einigen Stunden der Aufnahme kommt ein Brennen und Kratzen im Mund-, Hals- und Rachenbereich zustande. Eine rote, trockene und heiße Haut, Übelkeit, Erbrechen und heftige und übel riechende Durchfälle treten auf. Der erbrochene Mageninhalt hat oft eine gallige Färbung. Zu den Bewusstseinsstörungen kommen Kopfschmerzen, Schweißausbrüche und Augenflimmern mit manchmal aufkommenden optischen Täuschungen. Krämpfe sind bei dieser Intoxikation nur selten zu erkennen. Der Tod tritt meist bei voll erhaltenen Bewusstsein durch eine Atemlähmung ein.

Fallbeschreibungen finden Sie hier:

Maßnahmen: Die Gabe von medizinischer Kohle ist die erste Maßnahme. Als spezifisches Antidot kann Physostigminsalicylat gegeben werden. Die Dosis beträgt bei Kindern 0,5 mg und bei Erwachsenen 2 mg i.m. oder langsam i.v. . Diese Medikamentierung darf nur unter Monitorkontrolle vorgenommen werden. Bei einem erneuten Auftreten der Symptomatik kann dieses Antidot nachgespritzt werden. Die Atemstörungen müssen mit den vorhandenen Hilfsmitteln eventuell unterstützt werden. Alle weiteren Hilfestellungen richten sich nach der Symptomatik der Vergiftung.

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Stand: 31. Oktober 2007

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