Gloriosa superba L. Synonym: Gloriosa simplex L.; Gloriosa plantii Loud.; Gloriosa virescens Lind. Namen: Prachtlilie, Hakenlilie, Ruhmesblume. Beschreibung: Die windende Kletterpflanze entspringt aus einer knolligen Wurzel und hat länglichovale, grüne, stengelumfassende Blätter, die sich gegenüber stehen. Auf langen Stielen stehen die Blüten. Sie bestehen aus 6 zurückgeschlagenen Blütenblättern, die am Rande gekrümmt sind und haben erst eine grüne, später gelbe, am Ende rote Farbe. Blütezeit: Juni - August Vorkommen: Die Heimat der Prachtlilie ist das tropische Asien und Afrika. Vor allem in Java und Ostindien ist sie häufig zu finden. In Europa wird sie als Zimmerpflanze immer beliebter. Eine ähnliche Art ist Gloriosa rothschildiana O'Brien ist ebenfalls im Handel erhältlich . Gloriosa rothschildiana O'Brien Wirkstoffe: In der Pflanze sind Alkaloide, wie das Colchicin, zu finden. In der Knolle sind 0,3 % Colchicin enthalten. Giftige Teile: Die ganzen Pflanzenteile, vor allem die Knolle, sind stark giftig. Toxizität: Tödliche Vergiftungen mit der Pflanzenknolle sind in ihrer Heimat bekannt. Wirkung: Die Prognose ist sehr ernst, mit einer Sterblichkeit von 90 % . Die letale Dosis an Colchicin beträgt 43 µg / kg Körpergewicht. Die ersten Symptome treten erst nach einem freien Intervall von 2 - 6 Stunden auf. Sie bestehen aus einem Brennen und Kratzen im Mund- und Rachenbereich, Übelkeit, Erbrechen, einer schweren Gastroenteritis mit zum Teil schleimig-wässrigen und blutigen Durchfällen. Schluckbeschwerden, Temperaturabfall, Schweißausbrüche, heftiger Durst, Krämpfe, Tachykardie, Blutdruckabfall, Kreislaufkollaps und Lähmungen sind weitere Zeichen. Nach einer Zeit von 12 - 24 Stunden treten die typischen Symptome der Vergiftung auf. Die schon vorher genannten, der Cholera ähnlichen, Durchfälle sind wieder vorhanden. Zusätzlich treten aufsteigende zentrale Lähmungen, blutiger Urin, Atem- und Kreislaufinsuffizienz auf. Der Tod erfolgt durch eine Atemlähmung, meist innerhalb von 2 Tagen, bei voll erhaltenen Bewusstsein. Selbst nach einer vorübergehenden Besserung kann der Exitus eintreten. Maßnahmen: Die Gabe von medizinischer Kohle sollte schon bei dem Verdacht einer Vergiftung durchgeführt werden. Durch die lange Latenzzeit wird diese Maßnahme oft zu spät durchgeführt. Eine Unterstützung des Kreislaufes, die Gabe von Benzodiazepinen wie Diazepam oder Midazolam bei Krämpfen muss ebenfalls erfolgen. Eine Intubation mit einer Sauerstoffbeatmung kann vor der Einweisung in die Klinik notwendig werden. |