Taxus baccata L.
Namen:
Eibe, Beeren-Eibe, Eiben-Baum, Ibe, Kantel-Baum, Taxe, Taxenboom, Taxus,
Totenbaum.
Historie: Die schon sehr lange bekannten Gifte, sie wurden zum ersten Mal von Nikande im Jahre 200 v. Chr. beschrieben, wurden zum Zweck der Abtreibung, des Selbstmordes und des Mordes verwendet. Durch diesen langen Zeitraum sind sehr viele letal ausgehende Vergiftungen bekannt worden. Besonders gefährdet ist das Weidevieh durch das Fressen der Eibe. Hier sind schon viele Verluste beklagt worden. Beschreibung: Der sehr langsam wachsender Baum oder Strauch steht wildlebend unter Naturschutz und kann älter als 1000 Jahre werden. Die maximale Höhe ist mit 15 m erreicht. Die immergrünen, flachen Nadeln glänzen grün auf der Oberseite. Auf der Unterseite sind sie matt mit hellem Grün und stehen in einer zweizeiliger Anordnung. Sie sind stachelspitzig und ca. 2 mm breit und 2 - 3 cm lang. Die unscheinbaren, eingeschlechtlichen Blüten stehen als gelbliche Kätzchen in den Blattachseln, die weibliche Blüten auf kleinen schuppigen Stielen. Der harte Samen erreicht die Größe einer Erbse und ist von einer fleischigen roten Hülle umgeben. Blütezeit: März - April Früchte: ab August Vorkommen: Die Eibe hat ihre Heimat in Nordafrika, Kleinasien, Kaukasus, Mittel-, West- und Südeuropa. Wild ist sie nur selten, und dann vor allem in Gebirgswäldern bis zu Höhen von 1200 m, zu finden. Als Zierpflanze wird sie gerne in Anlagen, Gärten und Friedhöfen benutzt. Wirkstoffe: Die Eibe hat ihren größten Giftgehalt im Herbst und im Winter. Die Inhaltsstoffe sind cyanogene Glykoside und Taxin. In den Nadeln sind 0,7 - 2 % und in den Samen circa 0,16 % Taxin enthalten. Giftige Teile: Die ganze Pflanze ist, mit Ausnahme der roten, fleischigen Samenhülle, stark giftig. Wirkung: Die Gifte der Eibe können über die Milch von Weidetieren an den Menschen weitergegeben werden. Vergiftungen mit tödlichen Ausgängen sind vor allem bei Kindern bekannt geworden. Die Inhaltsstoffe der Pflanze verursachen zuerst eine zentral erregende, später aber zentral lähmende Wirkung von der die Atmung sehr stark betroffen ist. Am Herzen ist die starke Wirkung durch eine initiale Beschleunigung des Pulses erkennbar, die sich aber kurz darauf in eine extreme Bradykardie umwandelt. In der Regel kommt es nach einem Zeitraum von 1 - 2 Stunden nach der Einnahme zu Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Leibschmerzen. Krämpfe, ein Absinken der Körpertemperatur und eine rote Färbung der Lippen sind weitere Anzeichen. Der Patient zeigt erweiterte Pupillen, Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit, oberflächliche Atemzüge und erst eine Tachykardie, wenig später aber eine Bradykardie mit Arrhythmien. Der manchmal unvermittelt auftretende Tod kommt durch eine zentrale Atemlähmung zustande und tritt in einem Zeitraum zwischen 1,5 und 24 Stunden auf. Maßnahmen: Bei dem Verdacht einer Vergiftung mit der Eibe ist sofort medizinischer Kohle gegeben werden. Der Intoxikierte muss ständig intensiv mit Hilfe des EKG überwacht werden. Bei auftretenden Atemstörungen ist der Patient zu intubieren und zu beatmen. Die vorkommenden Krämpfe können mit Benzodiazepinen oder Barbituraten unterdrückt werden. Falls diese Mittel nicht ausreichen ist eine intravenöse Kurznarkose mit Relaxierung angezeigt. Die Gabe von Spasmolytika, wie Butylscopolamin, hat sich bewährt. |