Myristica fragans Houtt. Synonym: Myristica officinalis L.f. Name: Muskatnussbaum Beschreibung: Der tropische Baum kann bis zu 30 m hoch werden und hat dunkelgrüne, länglich-ovale Blätter. In den Blattachseln entspringen die männlichen und weiblichen Blüten. Der Samen besteht aus einer pfirsichähnlichen Frucht mit fleischiger Hülle, in der sich die Kerne befinden. Sie haben eine stumpf-eiförmige, rundlich-eiförmige oder annähernd kugelige Form, sind 2 - 3,3 cm lang und bis zu 2 cm dick. Die bräunlichen Farben werden durch das Kalken in weiß übergehen. Vorkommen: Die Heimat des Muskatnussbaumes ist der tropische Regenwald der Molukken und der Band-Inseln. Wirkstoffe: Im Samenmantel sind 4-15 % ätherisches Öl mit den Hauptkomponenten Myristicin enthalten. In der Muskatnuss sind 7-16 % ätherisches Öl vorhanden. Dieses besteht zu 80 % aus α- und β-Pinen, sowie zu 10 % aus Myristicin. Giftige Teile: Die Muskatnuss ist giftig. Wirkung: Die Muskatnuss hat durch die Abbauprodukte ihrer Inhaltsstoffe eine geringe Bedeutung als Rauschgiftdroge. Eine Menge zwischen 5 - 30 g kann eine halluzinogene Wirkung entwickeln. Die Inhaltsstoffe werden zu mescalin- und amphetaminähnlichen Substanzen abgebaut. Im Gegensatz zur Mescalin- oder LSD-Vergiftung treten visuelle Halluzinationen weitaus weniger auf. Das Gefühl für die Zeit und den Raum geht aber, mit leichten Veränderungen des Bewusstseins, verloren. Als Nachwirkung des Rausches tritt meist eine derartige Aversion gegen den Geschmack der Muskatnuss ein, so dass sie meist nur ein- bis zweimal als Rauschmittel benutzt wird. Solche Vergiftungen können aber auch durch eine versehentliche Überwürzung von Speisen zustande kommen, wie mir persönlich berichtet wurde. Die Muskatnüsse sind für Kinder hoch toxisch. Ein acht Jahre alter Junge verfiel nach dem Verzehr von zwei Nüssen in ein tiefes Koma und verstarb nach 20 Stunden. Bei Erwachsenen kommt es ab einer Menge von 5 g innerhalb von 1 - 7 Stunden zu brennenden Schmerzen im abdominalen Bereich, die zum Teil mit Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen, Unruhe und einer Reizung der Harnwege begleitet sind. Der Betroffene verspürt einen Druck auf der Brust und Todesangst. Der zunehmende Stupor wird durch periodisch auftretende Delirien und Agitationen unterbrochen. Eine geringe Beschleunigung der Atmung, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma und unter Umständen eine Zyanose und Schock sind weitere Anzeichen. In einem Fall wurde der Verlust des Sehens und der Sprache über einen Zeitraum von zwei Tagen beobachtet. In der Regel tritt nach 24 Stunden, oder bei sehr hohen Dosen erst nach mehreren Tagen, eine vollkommene Erholung ein. Maßnahmen: Bei einer Vergiftung ist sofort medizinische Kohle zu verabreichen. Die Diurese sollte in der Klinik gefördert werden, um Nierenschädigungen zu verhindern. Die weiteren Maßnahmen sind nach den Symptomen des Patienten zu richten. |