Cephaëlis ipecacuanha (Brot.) A. Rich.
Synonym: Uragoga ipecacuanha (Willd.) Bail. Namen: Brechwurzel, Ruhrwurzel Familie: Rubiaceae (Rötegewächse) Beschreibung: Das Kraut kann eine Höhe bis zu 40 cm erreichen. Vorkommen: Brasilien. Wirkstoffe: Der Alkaloidgehalt beträgt zwischen 2 und 3,5 %. Die beiden Hauptalkaloide sind das Emetin und das Cephaëlin. Giftige Teile: Die ganze Pflanze ist sehr stark giftig. Wirkung: Die beiden Hauptalkaloide lähmen die Kapillaren in den Schleimhäuten. Es kommt zu einem verstärkten Schnupfen, Husten und Heiserkeit. Bei einer Überempfindlichkeit kann ein akuter Asthmaanfall oder sogar ein Lungenödem ausgelöst werden. Durch die Wirkung auf die Magenschleimhaut kommt es zu Übelkeit, starkem Erbrechen, Gastroenteritis, Durchfall und abdominellen Schmerzen. Zusätzlich ist eine Bradykardie, Blutdruckabfall, Dyspnoe, Muskellähmungen und eine Anurie zu erkennen. Cephaëlin wirkt doppelt so stark emetisch wie das Emetin. Beide wirksamen Alkaloide lähmen das Herz. Die letale Dosis an Cephaëlin wurde mit 0,032 g/kgKG, die von Emetin von 0,57 g / kgKG festgestellt. Auf der Haut kommt es zu Juckreiz und Quaddelbildung. Sekundär können hartnäckige Dermatiden entstehen. Heute wird der Saft der Brechwurzel nicht mehr als Emetikum (z.B. Orpec®-Sirup, Sirupus ipecacuanhae) eingesetzt. Maßnahmen: Bei oraler Aufnahme muss sofort medizinische Kohle in einer Dosierung von 1 g / kgKG verabreicht werden. Die Nierenfunktion ist zu kontrollieren. Es kann notwendig werden den Patienten zu intubieren und zu beatmen. Die weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. |