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Bryonia alba
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Bryonia alba Bild01
Zaunruebe und Kindergarten

Bryonia alba L.

    

Namen: Weiße Zaunrübe, Gichtrübe, Schwarzbeerige Zaunbeere

Familie: Kürbisgewächs (Cucurbitaceae)

Historie: Die Pflanze wurde in Russland als Volksabortivum eingesetzt.

Beschreibung: Aus einer rübenartigen Wurzel, die quer runzelig ist, einen Durchmesser bis zu 6 cm hat, außen grau, innen weiß gefärbt ist und mehrere Kilogramm schwer sein kann, entwickelt sich die ausdauernde, kletternde Pflanze mit ihren Sprossranken. Die an den Sprossranken gestielt stehenden Blätter haben eine herzförmige Gestalt und sind fünflappig. Die grünlichweißen Blüten wachsen in einem doldenähnlichen Büschel. Die Früchte sind groß, erbsenrund und haben eine schwarze Farbe. Die ganze Pflanze enthält einen weißen Milchsaft.

Blütezeit: Juni - Juli

Früchte: August - September

Vorkommen: Die weiße Zaunrübe ist eine seltene Pflanze und tritt in Mittel- und Südeuropa an Hecken, Zäunen, Gebüschen und Waldränder auf.

Wirkstoffe: Die Hauptwirkstoffe sind Cucurbitacine. Dies sind Glykoside, wie das Bryonin und das Bryonidin. In den Beeren sind Farbstoffe und in den Samen Saponine enthalten. Zusätzlich wird noch ätherisches Öl gefunden.

Giftige Teile: Alle Pflanzenteile sind stark giftig, vor allem Wurzeln und Beeren.

Wirkung: Auf der Haut bewirkt die Pflanze eine Rötung und Blasenbildung. Oral aufgenommen wirken die Inhaltsstoffe abführend, erst leicht anregend und dann später in höheren Dosen zentral lähmend. Eine Vergiftung mit der Pflanze äußert sich durch Übelkeit, Erbrechen, stark dünnflüssigen, teilweise sogar blutigen Durchfall, Schwindel  schwere Gastroenteritis, Darmblutungen, Nierenschädigungen und einer Tachykardie. Todesfälle durch die Pflanze sind bekannt. 6 - 8 Beeren rufen bei Kindern mehrmaliges Erbrechen hervor. Die tödliche Dosis beträgt bei Kindern 15 Beeren, bei Erwachsenen 40 - 50 Beeren. Der Tod tritt durch die Lähmung der Atmung ein. Beim Trocknen der Pflanze nimmt die giftige Wirkung stark ab.

Maßnahmen: Bei den Patienten ist sofort medizinische Kohle zu verabreichen. Außer einer regulären Wundversorgung sollte der Patient bei Krämpfen mit Midazolam sediert und der Kreislauf durch Infusionslösungen stabilisiert werden. Die Möglichkeit zur Durchführung einer Intubation und einer Beatmung mit Sauerstoff kann durchaus auftreten. Die Prognose der Vergiftung mit dieser Pflanze ist ernst. Es besteht eine hohe Letalität.

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Stand: 31. Oktober 2007

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