Bryonia cretica L. ssp. dioica (Jacq.) Tutin Synonym: Bryonia dioica Jacq.
Namen: Rote
Zaunrübe, Falsche Alraune, Gichtrübe, Heckenrübe, Hundsbeere, Hundskürbis,
Rossrübe, Rotbeerige Zaunrübe, Teufelsrübe, Tollrübe, Totenwurzel, Zweihäusige
Zaunrübe.
Familie:
Kürbisgewächs (Cucurbitaceae) Beschreibung: Die Pflanze entspringt einer mehreren Kilogramm schweren Wurzel mit einem Durchmesser bis zu 6 cm, ist ausdauernd und klettert mit den Sprossranken bis in eine Höhe von 3 m. Die matten, fünflappigen und hellgrünen Blätter sind an den Ranken gestielt. Die grünlichweißen Blüten sind in losen Dolden angeordnet. Die Früchte haben die Größe einer Erbse und sind rot gefärbt. Die ganze Pflanze enthält einen weißen Milchsaft, der scharf schmeckt.
Blütezeit:
Juni - August
Früchte:
August - September Vorkommen: Die Pflanze ist in ganz Asien, Mittel- und Südeuropa beheimatet. In Deutschland ist sie im Süden und Westen relativ häufig an Hecken, Gebüschen, Waldrändern und Schuttplätzen zu finden. Im Norden tritt sie nur zerstreut auf.
Wirkstoffe: Die
Hauptwirkstoffe sind Cucurbitacine. Dies sind Glykoside, wie das Bryonin und das
Bryonidin. In den Beeren sind Farbstoffe und in den Samen Saponine enthalten.
Zusätzlich wird noch ätherisches Öl gefunden.
Giftige Teile: Alle
Pflanzenteile sind stark giftig, vor allem Wurzeln und Beeren.
Wirkung: Auf der
Haut bewirkt die Pflanze eine Rötung und Blasenbildung. Oral aufgenommen wirken
die Inhaltsstoffe abführend, erst leicht anregend und dann später in höheren
Dosen zentral lähmend. Eine Vergiftung mit der Pflanze äußert sich durch
Übelkeit, Erbrechen, stark dünnflüssigen, teilweise sogar blutigen Durchfall,
Schwindel schwere Gastroenteritis, Darmblutungen, Nierenschädigungen und einer
Tachykardie. Todesfälle durch die Pflanze sind bekannt. 6 - 8 Beeren rufen bei
Kindern mehrmaliges Erbrechen hervor. Die tödliche Dosis beträgt bei Kindern 15
Beeren, bei Erwachsenen 40 - 50 Beeren. Der Tod tritt durch die Lähmung der
Atmung ein. Beim Trocknen der Pflanze nimmt die giftige Wirkung stark ab. Maßnahmen: Bei den Patienten ist sofort medizinische Kohle zu verabreichen. Außer einer regulären Wundversorgung sollte der Patient bei Krämpfen mit Midazolam sediert und der Kreislauf durch Infusionslösungen stabilisiert werden. Die Möglichkeit zur Durchführung einer Intubation und einer Beatmung mit Sauerstoff kann durchaus auftreten. Die Prognose der Vergiftung mit dieser Pflanze ist ernst. Es besteht eine hohe Letalität. |