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Cicuta virosa
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Intox Cicuta virosa01

Cicuta virosa L.

   

Synonym: Selinum virosum (L.) E.H.L. Krause

Namen: Wasserschierling, Borstenkraut, Dollkraut, Giftiger Wassermerk, Giftiger Wasserschierling, Gift-Wasserschierling, Giftwüterich, Kuhtod, Parzenkraut, Scherte, Sumpfgift, Wüterich.

Beschreibung: Die ausdauernde Pflanze verströmt einen unangenehmen Geruch und ist mit einem gelben Saft angereichert, der sich an der Luft schnell rötlich-braun verfärbt. Aus der großen, innen fächrigen Wurzel entwickelt sich die 30 - 120 cm hohe Pflanze. Der röhrige Stengel ist feingerillt, kahl und aufrecht. Die Blätter sind gefiedert und ähneln der Petersilie. Aus den weißen, in reichen Dolden, ohne Hüllblätter stehenden Blüten entwickeln sich die braungelben  mit dunkelbraunen Streifen versehenen Samen mit einer Länge von 2 mm und einer Breite von 3 mm.

Blütezeit: Juli - September

Vorkommen: Der Wasserschierling ist in Nord- und Mitteleuropa und Asien beheimatet. Er ist an Sumpfgebieten, Uferzonen, Teichrändern, Gräben und langsam fließenden Gewässern zu finden. Im Gebirge fehlt er.

Wirkstoffe: Der Hauptwirkstoff ist das Cicutoxin, ein zentrales Krampfgift, dessen größte Ansammlung in der Wurzel zu finden ist. Daneben kommt noch Cicutol vor.

Giftige Teile: Die ganze Pflanze, vor allem die Stengel und der Wurzelstock, sind sehr stark giftig.

Wirkungen: Vergiftungen mit der Pflanze entstehen durch die Verwechslung der Wurzeln mit Sellerieknollen und Petersilienwurzeln. Vor allem Kinder sind durch die süß schmeckende Wurzel gefährdet. Die tödliche Dosis wird in der Literatur mit 2 - 3 g der Pflanze und einer Wurzelknolle angegeben. Eine Vergiftung äußert sich ziemlich schnell, innerhalb von 20 Minuten, durch ein Brennen im Mund- und Rachenbereich, Übelkeit, Herzklopfen. Später kommt es zu Rauschgefühlen, Pupillenerweiterung, Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, Schläfrigkeit und Bewusstseinsstörungen. Es folgen epileptoforme Krampfanfälle, die mit Erbrechen und Schreien auftreten. Während der Krämpfe ist der Patient ohne Bewusstsein, hat eine röchelnde Atmung und Schaum vor dem Mund. Sie können 30 - 120 Sekunden lang anhalten. Die Krämpfe wiederholen sich in zeitlichen Abständen von ungefähr 10 - 20 Minuten. Der Tod tritt durch eine Atemlähmung ein. Die Prognose einer Vergiftung ist, bei einer Letalität von 50 %, sehr schlecht.

Fallbeschreibungen finden Sie hier:

Maßnahmen: Schon bei dem Verdacht einer Vergiftung mit dem Wasserschierling ist medizinische Kohle zu verabreichen. Die auftretenden Krämpfe können mit Benzodiazepinen, wie Diazepam oder Midazolam, unterdrückt werden. Sinnvoll ist die Einleitung einer Narkose und die anschließende Intubation und künstliche Beatmung des Betroffenen. Die respiratorische Therapie muss bis zur Überbrückung der Atemlähmung durchgeführt werden.

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Stand: 31. Oktober 2007

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