Helleborus viridis L.
Namen:
Grüne Nieswurz, Bärenfuß.
Familie:
Hahnenfußgewächs (Ranunculaceae)
Beschreibung:
Die unter Naturschutz stehende Pflanze ist ausdauernd, hat einen krautigen Wuchs
und wird 20-40 cm hoch. Die langgestielten Blätter sind 7-9 teilig, die oberen
Stengelblätter sind ebenfalls geteilt und gezähnt, und stehen an den verzweigten
Stengeln. An ihnen entwickeln sich oft mehrere grüne Blüten. Diese stehen
nickend, sind ausgebreitet und erreichen eine Größe von 4-6 cm. Als Frucht
erscheint eine vielsamige Balgfrucht.
Blütezeit:
März - April
Vorkommen:
Die grüne Nieswurz ist in Westeuropa und Mitteleuropa heimisch. In Deutschland
wird sie vereinzelt in den Alpen angetroffen. Dort bewohnt sie felsige Hänge und
Gebirgswälder. Auch als Gartenzierpflanze ist sie zu finden.
Wirkstoffe:
In der Pflanze ist das Glykosid Helleborein mit circa 0,1 % zu finden. Des
weiteren ist Hellebrin, Celliamin, Sprintillamin und weitere Alkaloide
enthalten.
Giftige Teile:
Die ganze Pflanze ist sehr stark giftig. Wirkung: Die Pflanzeninhaltsstoffe verursachen zuerst eine Erregung der motorischen Hirnzentren, wobei die Atmung als erstes betroffen ist. Es folgt eine Unruhe des Betroffenen, die mit Übelkeit, Erbrechen und Krämpfe begleitet ist. Schließlich ist eine Lähmung zu erkennen, von der die Atmung sehr stark betroffen ist. Am Herzen verursachen die Wirkstoffe eine Bradykardie und haben eine negative inotrope Wirkung, dass heißt die Kontraktionsstärke des Vorhofmyokards wird vermindert. Die Alkaloide Celliamin und Sprintillamin sollen durch eine unmittelbare Schädigung des Atemzentrums zum Tode führen. Maßnahmen: Die Gabe von medizinischer Kohle ist sehr wichtig. Bei Krämpfen haben sich Benzodiazepine, z.B. Midazolam, bewährt. Eine Kontrolle mit dem EKG ist aufgrund der kardialen Auswirkungen wichtig. Bei einer auftretenden Bradykardie kann Atropin oder Orciprenalin verabreicht werden. Eine zu erkennende Ateminsuffizienz ist mit einer Intubation und der anschließenden Beatmung mit Sauerstoff zu begegnen. |