Jatropha curcas L.
Namen: Purgiernussbaum Familie: Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse) Beschreibung: Der Strauch kann eine Höhe bis zu drei Metern erreichen. Die Blätter sind in der Form des Efeu gestaltet. Die grünlichen Blüten sind klein und stehen in einer Doldentraube. In den kugeligen und fleischigen Früchten befinden sich die bohnenförmigen, fleischigen Samen. Vorkommen: Die Heimat der Pflanze ist das tropische Amerika. Sie ist heute in vielen warmen Ländern als Heckenpflanze oder Stützpflanze gehalten. In Mitteleuropa sind manchmal Jatropha - Arten als Zierpflanzen zu erhalten. Wirkstoffe: Die ganze Pflanze enthält einen wasserklaren ätzenden Saft. In den Samen ist zu 30 - 48 % fettes Öl enthalten. Zusätzlich ist in den Samen das sehr toxische Toxalbumin Curcin enthalten. Dies ähnelt dem Ricin und wird bei einer Erhitzung auf mehr als 50°C inaktiviert. Giftige Teile: Die ganze Pflanze ist stark giftig. Wirkung: Der Pflanzensaft macht auf der Haut und der Schleimhaut eine obligate Reizung mit nachfolgender Entzündung. Die Samen verursachen Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit, Kreislaufbeschwerden bis Kollaps, Reduzierung der Sehkraft und Muskelzuckungen, Es besteht die Möglichkeit der Auswirkung auf das Herzreizleitungssystems, das Entstehen einer Hypotonie und Polypnoe mit folgenden Apnoe. Maßnahmen: Bei oraler Aufnahme reicht die Applikation von medizinischer Kohle in einer Dosierung von 1 g / kgKG. Die Nierenfunktion ist zu kontrollieren. Eventuell auftretende Krämpfe können mit kurzwirksamen Benzodiazepinen, wie Midazolam, begegnet werden. Es kann notwendig werden den Patienten zu intubieren und zu beatmen. Eine EKG-Kontrolle ist obligater Bestandteil der Versorgung. Die weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. |