Aethusa cynapium L. Namen: Hundspetersilie, Faule Grete, Gartengleiße, Gartenschierling, Glanzpeterli, Katzenpeterli, Kleiner Schierling, Krötenpeterli, Tollkraut, Tollpetersilie, Wilde Peterli Beschreibung: Die ein- bis zweijährige Pflanze hinterlässt beim Zerreiben einen widerlichen Geruch, der an Mäuseharn erinnert. Sie wird 1 - 1,5 m hoch. Die Wurzel ist dünn und spindelförmig und entlässt einen aufrechten, gerillten und ästigen Stengel. Die langgestielten Blätter sind 2-3 fach gefiedert, glatt und glänzen an der Unterseite. Als Blüten treten flache, weiße Doldenblüten auf. Aus ihnen entstehen die Samen als kugelige Frucht, die im Reifezustand eine strohgelbe Farbe haben. Die Frucht ist etwa 4 mm lang und ca. 2 mm breit. Blütezeit: Juni - Oktober Vorkommen: Die Hundspetersilie ist in Europa verbreitet. Sie wächst in Gärten, Äckern, Wäldern, Gebüschen, Auen und auch gelegentlich in Petersilienbeeten. Wirkstoffe: In der Pflanze ist Aethusin, Coniin, coniinähnliche Alkaloide und ätherisches Öl vorhanden. Giftige Teile: Die ganze Pflanze ist sehr stark giftig. Wirkung: Coniin wird sehr schnell von der Schleimhaut, aber auch durch die unverletzte Haut resorbiert. Durch das Blut wird dieses Alkaloid zu 95 % innerhalb von vier Stunden im gesamten Körper verteilt. Bei oraler Aufnahme kommt es zu einem Brennen und Kratzen im Mund- und Rachenraum, sowie zu einem erhöhtem Speichelfluss. Weitere Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Gastroenteritis, Koliken, selten Krämpfe, Sehstörungen, Schwindel, Tachykardie, Mydriasis, Bewusstseinsstörungen und aufsteigende Lähmungen. Die Krämpfe sind relativ selten und äußern sich eher als Erstickungskrämpfe. Coniin hat Curare-artige Nebenwirkungen. Deshalb kommt es bei hohen Dosen zu einer Atemlähmung. Diese sehr stark giftige Pflanze lässt sich nur sehr schwer von der echten Petersilie [Petroselinum crispus (Mill.) Nyman ex A.W. Hill] unterscheiden. Die Blüten der echten Petersilie sind grünlichgelb, die der Hundspetersilie hingegen weiß. Eine Verwechslung lässt sich durch die Anpflanzung und Benutzung der krausen Petersilie vermeiden. Petroselinum crispus (Mill.) Nyman ex A.W. Hill Maßnahmen: Der Eigenschutz des Helfers ist bei der Behandlung der Vergiftung mit der Hundspetersilie zu beachten. Die Verabreichung von medizinischer Kohle ist die erste Maßnahme. Eine Rettung des Patienten ist oft durch die Überbrückung der Atemstörung möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen nach der vorliegenden Symptomatik. |