Pyracantha coccinea Roem.
Synonym:
Cotoneaster pyracantha (L.) Spach
Namen: Feuerdorn, Brennender Busch, Europäischer Feuerdorn, Feuerstrauch, Feuriger Busch. Historie: Die Beeren des Feuerdorns wurden oft zu Marmelade verarbeitet. Die Kerne dienten in Notzeiten (z.B. Krieg) hin und wieder als Ersatz für Kaffee. Beschreibung: Der immergrüner, bis 2,5 m hohe, Dornenstrauch trägt sparrig verästelte Zweige. An den jungen Zweigen findet man eine lockere graue Behaarung, bei älteren Trieben ist die Rinde glänzend rotbraun. Die Blätter sind 2 - 4 cm lang, 1,5 cm breit und an der Oberseite dunkelgrün, an der Unterseite blassgrün gefärbt. Sie haben eine elliptische bis lanzettliche Form und sind feinkerbig gesägt. Die kleinen weißen Blüten haben selten eine rötliche Färbung und stehen in Doppelrispen. Aus ihnen entwickeln sich die erbsengroße, runden, Beeren mit einer leuchtenrote Farbe, die vereinzelt auch ins gelbliche übergehen kann. Sie enthalten 5 Steine, die so genannten Nüsschen. Blütezeit: Mai - Juni Früchte: Herbst und Winter Vorkommen: Der Feuerdorn ist vom Mittelmeergebiet bis in das westliche Asien verbreitet und wird sehr oft als Ziergehölz in Parkanlagen, Gärten, Straßenböschungen, Waldrändern und felsigen Hängen angetroffen. Als Standort bevorzugt er kalkhaltige Böden. Wirkstoffe: In den Samen sind cyanogene Glykoside anzutreffen. In den Blättern findet man Rutin und Chlorogensäure. Giftige Teile: Die Samen sind schwach giftig. Wirkung: Insgesamt wurde bei der Einnahme von Teilen des Feuerdorns bisher noch keine ernsthaften Vergiftungen beobachtet. Nach der Einnahme von größeren Mengen der Beeren entstehen leichte gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen. Eine Einnahme von zwei Händen voll mit Beeren bei einem Suizidversuch eines zwölfjährigen Mädchens verlief ohne eine deutliche Symptomatik. Der Feuerdorn hat aber eine Spitzenstellung bei Anfragen in den Giftnotrufzentralen. Maßnahmen: Die Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Nach der Einnahme von mehr als 5 Beeren sollte medizinische Kohle gegeben werden. Bei dem sehr seltenen Fall eines bewusstlosen Patienten ist die Gabe von 3 mg/kg Körpergewicht 4-Dimethylaminophenol und der sofortigen anschließenden Gabe von Natriumthiosulfat 10 % vorrangig (cyanogene Glykoside !!). Besser wäre die Gabe von Hydroxocobalamin. Dieser Fall ist noch nie aufgetreten und wird als unwahrscheinlich eingestuft. |