Convallaria majalis L.
Name:
Maiglöckchen, Maiblume, Mairöschen, Maischellen.
Beschreibung: Die ausdauernde, bis 30 cm hohe Pflanze entspringt aus einer Zwiebel. Sie hat große lanzettliche Blätter. Der Blütenschaft entspringt aus der Mitte der Blätter und trägt weiße, halbkugelig geformte Blüten mit zurückgebogenen Zipfel und einem charakteristischen Geruch. In den erbsengroßen roten Beeren befinden sich zwei blaue Samen. Blütezeit: April - Juni Früchte: Juli - September Vorkommen: Das Maiglöckchen ist in Deutschland weit verbreitet und bevorzugt Laub- und Kiefernwälder oder schattiges Gebüsch. Im Norden ist die Pflanze nur zerstreut zu finden. Sie wird in vielen Variationen als Zierpflanze gehalten. Wirkstoffe: Die Wirkstoffe sind Glykoside, die eine Wirkung wie Digitalis haben, und ihre Wirkung im trockenen Zustand nicht verringern. Die Glykoside sind Convallotoxin, Convallamarin, Convallosid, Lokundjosid, Carotin und Saponine. Giftige Teile: Die ganze Pflanze ist sehr stark giftig. Wirkung: Vergiftungen mit dem Maiglöckchen sind relativ häufig. Die Inhaltsstoffe werden oral aufgenommen aber sehr schlecht resorbiert. In der Literatur wird immer wieder eine tödliche Vergiftung eines Kindes durch das Wasser einer Blumenvase, in der Maiglöckchen standen, berichtet. Nach den neusten Untersuchungen sind diese Angaben nicht mehr gerechtfertigt, da die Konzentration an toxischen Stoffen sehr gering ist. Kinder stecken die Pflanzenteile, vor allem die Beeren, gerne in den Mund. Eine Intoxikation zeichnet sich durch Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Krämpfe des Magen-Darm-Kanals, Schwindel, Benommenheit, einer erhöhten Harnausscheidung und Sehstörungen aus. Im kardialen Bereich tritt eine Insuffizienz, Bradykardie, Arrhythmien, erst Blutdruckanstieg und später Blutdruckabfall auf. Der Tod kommt durch ein Vorhofflattern oder Vorhofflimmern zustande. Maßnahmen: Die Gabe von medizinischer Kohle ist die erste Maßnahme bei einer Vergiftung. Eine EKG-Überwachung ist bei den cirkulatorischen Problemen obligat. Bei eventuell auftretenden Krämpfen sind Sedativa, wie Diazepam indiziert. Bei einer Bradykardie kann Atropin eingesetzt werden, Nitro-Präparate sind bei einer Stenokardie angezeigt. Ein Herzschrittmacher sollte prophylaktisch bereitgelegt werden. Die Prognose einer Vergiftung ist ernst. |